Roadtrip durch Österreich

Am Anfang war da eine Idee, ein grober Umriss. Ich erinnere mich noch genau an die aufgeregte Sprachnachricht Lina’s. Ans erste Pläneschmieden und dann die konkrete Idee, mit einem Camper Van in Richtung Österreich zu fahren. Um dort vier Nächte in einem Bulli zu schlafen, österreichischen Wein zu schlürfen, versteckte Seen zu erkunden und stundenlang UNO im Deckenlager auf der Rückbank zu spielen. Nach einem grandiosen gemeinsamen Sommer, war das also der krönende Abschluss und er hätte nicht schöner sein können. Was wir auf unserem Roadtrip durch Österreich gemeinsam erlebt haben, welche Tipps ich für die Route habe, was ihr unbedingt beachten und unter keinen Umständen verpassen solltet, erfahrt ihr hier.

Bevor die Reise losgeht...

… Sollte man sich zumindest eine grobe Route zurechtlegen. Dass Österreich das Ziel unseres gemeinsamen Roadtrips werden sollte, stand schnell fest. Wir haben beide bereits vor Jahren unser Herz auf unterschiedliche Weise an die bergige Landschaft verloren und konnten es kaum abwarten, wieder zurück zu sein. Trotz Routenplanung und akuratem Zeitplan, machte uns bereits die erste Nacht einen Strich durch die Rechnung: Eigentlich wollten wir die Fahrt durchziehen und bis zum Tagesanbruch in der Steiermark sein – schlappe 10 Stunden Fahrt von Hamburg aus. Nachdem wir uns unfreiwillig für einen Schlenker über Berlin entschieden und damit knapp drei Stunden verloren hatten, schliefen wir die erste Nacht auf einem Rasthof neben der Autobahn und suchten im Morgengrauen nach Alternativen für unseren ersten Tag. Dank des Bullis, ist man zum Glück immer flexibel und nicht an bereits gebuchte Hotelübernachtungen gebunden. Der erste Tipp daher: Immer schön locker bleiben, denn 1. kommt alles anders und 2. als du denkst.

// Lammerklamm & Grundlsee

Nach den ersten unfreiwilligen Stunden Schlaf, zwischen Trucks und LKWs auf einem Autobahnrasthof in Bayern, waren wir heilfroh, als der Tag anbrach und wir von Morgenröte, Tau und unserer Spotify-Playlist begleitet, in Richtung österreichischer Grenze aufbrachen. Dank Standheizung, vielen Decken und einer Dackelwärmflasche zwischen unseren Bäuchen, war es wohlig warm und so viel schöner, als in einer unpersönlichen Autobahn-Pension.

 

Die Dackelwärmflasche ist übrigens Linas vierbeiniger Begleiter Karsten. Alle Tipps die ihr unten stehend findet, lassen sich also wunderbar mit Hund erleben. Der Kleine hat natürlich zwischen uns im Bulli geschlafen und den Roadtrip ebenfalls in vollen Zügen genossen. #Wanderdackel

In Österreich angekommen, stand uns der Sinn nur nach Einem: Kaffee. Und zwar viel davon. Die klassische Rollenverteilung? Lina kümmerte sich um die Technik, während ich den Kaffee brühte. Mein zweiter Tipp: Ausreichend Vorräte einkaufen, denn der Bulli bietet genug Stauraum für alle wichtigen Lebensmittel und Getränke. Wein, Wasser, Käse und Joghurt können dank eingebauter Kühltruhe problemlos kaltgestellt werden. Und solltet ihr ohne Bus unterwegs sein, tut es auch eine Auto-Kühlbox. Hauptsache, der Wein ist kalt. Wir entschieden uns spontan dazu, tagsüber die Lammerklamm in Scheffau (ca. eine Stunde von der deutschen Grenze entfernt), zu erkunden. Wir hatten großartiges Wetter und konnten die Felsschluchten, Wanderwege und die grandiose Aussicht von oben in vollen Zügen genießen. Dank der schlechten Ausschilderung waren kaum Touristen vor Ort – Jackpot!

Wieder am Bulli angekommen, schliefen wir erst einmal gemütlich, bevor wir uns leise Gedanken um den ersten wirklichen Camping-Spot für die Nacht machten. Dank der App park4night kann man ganz problemlos nach kostenpflichtigen und kostenfreien Campingmöglichkeiten suchen. Die meisten wurden bereits von anderen Nutzern bewertet und mit Bildern versehen. So kamen wir auch zu unserem ersten Übernachtungsplatz nahe Hallstatt. Wir entschieden uns bewusst dazu, dem Instagram-Dörfchen den Rücken zu kehren, lediglich durchzufahren und dafür Halt am Grundlsee zu machen. Der See war einfach wunderschön und während Lina im Bulli mit Karsten (ihrem Wanderdackel) kuschelte, schnappte ich mir Martin Suter und setzte mich lesend an den See. Urlaub und Erholung pur – es hätte kaum schöner sein können. Den Tag schlossen wir mit einem ausgiebigen Spaziergang und einer riesigen Portion Spätzle und Kaiserschmarrn im „Rostigen Anker“, einem gutbürgerlichen Wirtshaus am See, ab. Und UNO – ganz vielen Partien UNO. Hach.

// Tag 2: Steirische Weinstraße und Burschenschank

Vom Grundlsee aus, führte uns unser Roadtrip durch Österreich in Richtung Steiermark. Der Plan war, den Tag zwischen Weinbergen, Muskateller und der traditionellen Brettljause, auf der steirischen Weinstraße zu verbringen. Gesagt, getan! Über park4night haben wir einen wunderschönen kostenfreien Campingspot, direkt neben einer Buschenschanke gefunden und machten uns von dort aus auf Erkundungstour. Wir tranken Wein, viel Wein, verliefen uns, teilten unzählige Geschichten, erklommen die Kreuzkogelwarte und kehrten erst nach Einbruch der Dämmerung zum Bulli zurück.

 

Müde von der Wanderung machten wir uns kurz frisch und aßen dann in der nahen Buschenschanke zu Abend. Ein Hier wird sich einfach zu Fremden an den Tisch gesetzt – die nach wenigen Minuten übrigens gar nicht mehr so fremd sind. Es werden Geschichten ausgetauscht, Wein-Tipps geteilt und gemeinsam mit dem Wirt Lieder angestimmt. Leicht beschwipst fielen wir totmüde in unser Bulli-Bett und wurden am nächsten Morgen pünktlich zum Sonnenaufgang, von den ersten Sonnenstrahlen über den Weinbergen geweckt. Hört sich perfekt an? War es auch.

// Tag 3: Grüner See und Nationalpark Gesäuse

Bei strahlendem Sonnenschein führte uns die letzte Etappe unseres Roadtrips durch Österreich, an den Grünen See (ebenfalls in der Steiermark). Seinen Namen verdankt der See in Tragöß dem Licht, das vom zerriebenen und suspendierten Gestein reflektiert wird. Vom Parkplatz aus, ist man in gut 30 Gehminuten am See – dieser hatte nicht nur einen sehr niedrigen Wasserstand, sondern war leider auch von Touristen überlaufen. Nichtsdestotrotz ist die Umgebung einfach atemberaubend schön und es finden sich um den See kleine Buchten, die noch „entdeckt“ werden können. Wir waren zur Mittagszeit dort, aber sowohl früh morgens, als auch am späten Abend sollte es ruhiger und weniger überlaufen sein.

Etwas nördlich gelegen, entschieden wir uns spontan noch Halt im Nationalpark Gesäuse zu machen. Wir hatten noch einen ganzen Nachmittag Zeit und weil wir eine schnelle Jause im Bulli-Inneren verspeisten, sparten wir uns Wartezeit im Wirtshaus. Der Nationalpark ist recht groß und wir informierten uns vorab über drei bis vier stündige Routen auf den Berg. Ich sage nur: Berghütte, Ausblick, Gösser und vier müde Hundebeine. Es war großartig. Abends kehrten wir in einem kleinen Gasthof ein (und übernachteten anschließend auf dem Parkplatz davor – SAVAGE!).

Nach drei wunderschönen Tagen galt es am nächsten Morgen noch, die zwölfstündige Autofahrt durchzuziehen. Dank ausreichend Snacks, einer großartigen Playlist und nicht endenden Gesprächen, haben wir auch das mit Bravour gemeistert. Es war einfach zu schön – die Bilder werden unserem Roadtrip leider nur in Ansätzen gerecht, aber ich hoffe, dass ihr ein paar schöne Eindrücke und Inspirationsquellen daraus gewinnen könnt.

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